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Norwegen - Rüstzeit 17. - 29. Juli 2002

Datum

Die Junge Gemeinde meldet sich zurück
Am 17. Juli war es wieder einmal so weit. Die Junge Gemeinde startete zur diesjährigen Sommerrüstzeit. Dieses Jahr ging es nach Norwegen (Setesdal – in den südlichen Teil), um dort ohne feste Unterkunft die wunderschöne Schöpfung Gottes bewundern zu können. Voll bepackt fuhren wir anderthalb Tage, bis wir dann endlich in der Nähe unseres Zielortes ankamen. Da es schon spät war, suchten wir einen Platz für unsere nächtliche Bleibe. Dabei trafen wir Herrn Günter Wache, einen ehemaligen Fernfahrer aus Sachsen, der jetzt in Norwegen lebt. Er bot uns freundlicherweise an, unser Zeltlager auf der Wiese vor seinem Ferienhäuschen aufzuschlagen. Sehr dankbar und gut gelaunt nahmen wir dieses Angebot gerne entgegen. Auch wurden wir dort mit warmen Wasser, einer Kochgelegenheit und der Erlaubnis für ein Lagerfeuer bewirtet.

Am Freitag nach der Morgenandacht ging es dann so richtig los. Wir fuhren zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Mit schweren Rucksäcken, vollbepackt mit Lebensmitteln und allem was man sonst so braucht, wanderten wir 4 Tage (laut Wanderkarte ca. 28 Kilometer) lang über Stock und Stein, bergauf und bergab, sprangen von Stein zu Stein (manchmal auch daneben) und überquerten somit einige Flüsse. Gelegentlich rutschte auch mal jemand ab und landete im kühlen, erfrischendem Nass. In diesen Tagen waren wir ganz auf uns gestellt. Abgesehen von Pflanzen, ein paar Schafen, Rentieren (die wir nach dem Weg fragen wollten), ein paar kleineren Tieren, anfangs vielen Mücken und ab und zu mal 2 anderen Wanderern haben wir keine Lebewesen gesehen. Die Pausen nutzten wir oft zum baden, um uns zu entspannen und um die wundervolle, unangetastete, natürliche Landschaft zu genießen. Abends saßen wir immer lange am Lagerfeuer, lasen in der Bibel, redeten über Bibeltexte und den christlichen Glauben, sangen was das Zeug hält und bewunderten die Sonnenuntergänge.

So richtig dunkel wurde es jedoch nie. Am Montag, als wir etwa in der Hälfte unserer vorgenommenen Strecke ankamen (an dem Ferienhaus von Familie Wache), mussten wir die ursprünglich gedachte 6-Tages Wanderung wegen blasenübersäten Füßen abbrechen. Den Dienstag nutzten wir zur Entspannung. Einige von uns gingen Klettern, andere verbrachten den Tag in Ruhe am See und ließen sich von selbsterzeugten Gitarrenklängen verwöhnen. Zur kühlen Erfrischung gingen wir dann noch in einem Wasserfall baden. Mittwoch begaben wir uns auf eine fast 3tägige Kanu-Tour und paddelten durch die Kanäle von Norwegen. In dieser Zeit sahen wir wieder mehr Leute.
Die Abende verbrachten wir wie immer mit geselliger Bibelarbeit (und ganz viel Süßigkeiten). Besonders anstrengend an dieser Tour waren die vielen Schleusen, denn die Preise waren so hoch, dass wir beschlossen die Kanus und all unsere Utensilien (mal etwas mehr und mal etwas weniger weit) über das Land zu tragen. Fragende Blicke von den Leuten und uns entgegenkommenden Autofahrern brachten uns zum schmunzeln. Einmal ließen wir uns dann doch mitschleusen, dank 3 Motorbooten durften wir sogar kostenlos mit. Freitag am späten Nachmittag beendeten wir unsere Kanu-Tour und machten uns auf den Weg um Familie Wache zu Hause zu besuchen. Zelten konnten wir in ihrem Wohnort an einem Bade-Strand an der Nordsee. Dort fing der Luxus schon an: fließend Wasser aus der Leitung und richtige Toiletten. Am Samstag nahm uns Herr Wache auf seinem Boot mit auf das Meer und wir konnten unser Glück beim Angeln versuchen. Dabei blieb einigen von uns die Seekrankheit nicht erspart. Doch an einer ruhigeren Stelle wurden wir alle wieder mobil und wir holten genügend Fische für unser Abendbrot aus dem Meer. Nach dieser sehr reichlichen Mahlzeit waren wir bei Familie Wache zum Krabbenessen eingeladen. Dort bereitete uns »Bamse«, der jüngere verspielte Hund von Familie Wache, sehr viel Spaß (er hatte uns zum lecken gern). Gott meinte es auch gut mit uns. Denn das Wetter war immer auf unserer Seite. Abgesehen von ein paar kurzen Schauern schien meist die Sonne und es war angenehm warm.

Am Sonntag ging es dann zurück in Richtung Heimat. Einerseits freuten sich schon alle auf zu Hause, auf eine warme Dusche und ein weiches Bett, aber auf der anderen Seite hätten wir uns auch vorstellen können, noch ein paar Tage in Ruhe und der Stille der Natur verbringen zu können. Kurz gesagt: Trotz vieler Anstrengungen war es doch ein wunderschöner, erlebnisreicher und auch erholsamer Urlaub. Ein besonderer Dank gilt Herrn Wache und seiner Frau für alles, was sie uns ermöglicht haben. Denn ohne sie wären wir auf unserer Tour sicherlich nie in den Genuss von Fisch und Krabben gekommen.

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