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Spiel der Jungen Gemeinde »Schwere Geburt« am 7. Februar

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eine Frau steht vor dem Altar und bügelt
eine Frau steht vor dem Altar und bügelt

Auf vielfachen Wunsch wurde im Rahmen des Offenen Abends das Spiel »Schwere Geburt«, welches JG und Gospelchor für die vergangene Christnacht einstudierten, wiederholt.
Dazu schreibt eine 70jährige Frau aus unserer Gemeinde:

Unter dem Eindruck eines Abends in der Kirche – Weihnachten in der Fastenzeit –
Königswarthaer Jugend macht sich auf den Weg mit vielen Gedanken, mit Absichten der Verkündigung in der Heiligen Nacht. Sie entdecken, probieren, beraten sich, schreiben nieder, suchen nach Utensilien, nach Verkleidung, suchen den Sinn und finden sich zusammen, viele, viele Male. Ein dargestelltes »Spiel« soll entstehen. Musik, ja das Christkind soll mit Liedern begrüßt werden. Also ist auch der Chor dabei mit gleicher Begeisterung und gleichem Einsatz. Gott Lob, auch ein Chorleiter ist da. Licht wird gebraucht zur Aufführung, Tonverstärkung, Szenen entstehen – der Ablauf ist zu managen. Wieviel geschenkte Freizeit!!!
Und dann sitzen wir Alten, Jungen und Kinder in den Kirchenbänken und erleben »die Verkündigung«. Schön geheizt war die Kirche. Alle kamen mit Erwartung, auch mit Neugier, weil’s ja als Weihnachtsspiel gedacht war.
Dann das Erlebnis: das Geschenk der Weihnacht ist nie vorbei! Gestern, am 7. Februar, steht eine Frau vor dem Altar und bügelt. Ihr Mann ist ungehalten, ein Wort gibt das andere, Vorwürfe hin und her. Wie das überall so ist. Die Tochter ist davongelaufen. Die Schwangerschaft kam ungewollt, der Freund der Tochter aus »unpassendem« Hause usf. Das Generationsproblem, wie wir es alle kennen. Zankerei. Und das vor Weihnachten, worauf auch schon zu Anfang aus dem Lautsprecher »Weihnachten in Familie« einstimmte. – Dann die beiden jungen Menschen unterwegs, motorisiert, wie man’s gerne hat. Kalt – und unbekannt die Bleibe. Hunger kommt auch dazu, Durst. Der Konsum schließt vorzeitig.

Nachdenklichkeit auf der Bank im Freien
Nachdenklichkeit auf der Bank im Freien

Nachdenklichkeit auf der Bank im Freien – wie war das als Kind. Der Versuch, sich in die vergangenen 40 Jahre hineinzudenken und die Zuhörer da mit hineinzunehmen, war gelungen.
In sehr gekonntem Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit, Pantomime und Wort kamen Ablehnung, Zuwendung, Mitleid, tätiges Handeln und menschliche Güte in’s Spiel, daß wir Zuschauer angerührt waren. Es ging zu Herzen. Dazu der Chorgesang immer in passendem Wechsel mit den Spielszenen. Es war eine Freude.

das Moped: defekt!!
das Moped: defekt!!

Dann wird das Kind des Mädchens geboren. Fern von daheim, im Krankenhaus, mit Risiko und großen Sorgen des jungen Mannes. Die Liebe verband beide. Und die Eltern daheim suchten in ihrer Sorge nach der Nähe der anderen Eltern. Die Versöhnung nach der vorangegangenen kurzen heftigen Annäherung war schon ein Geschenk der Weihnacht.
»Bei Gott ist kein Ding unmöglich«. Sogar das unchristliche Elternpaar erinnert sich der Worte »Wer unschuldig ist, werfe den ersten Stein«.
Diese umgesetzte Idee unserer Königswarthaer jungen Menschen hat mich tief angerührt. So war dann auch der verbitterte, vielleicht auch verhärtete Vater des Mädchens bereit, in sich zu gehen, erkannte den Weg der Versöhnung und war bereit, den auch künftig zu gehen.
»Lebt in der Liebe, wie Christus uns geliebt hat«, das steht über dem gestrigen Abend. Die Worte sind angekommen. Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn. So haben wir im Gebet gedankt – nicht mit Applaus. Danke Gott, daß es Euch gibt, Ihr lieben jungen Menschen. Bleibt immer unter Gottes Schutz. Mit der Bitte steht die christliche Gemeinde hinter Euch. Danke.

Ch.B.

Ich glaube fest: auf das nächste Weihnachtsspiel können wir uns schon freuen. Und da wünsche ich mir und allen, die daran Freude haben werden, daß es auch alle sind, die kommen und dann mit Andacht und stillem Zuhören die Weihnacht auf sich wirken lassen können.

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