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Kinderrüstzeit in Klein Schwarzlosen vom 6.2. bis 10.2.2004

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Mit zwei Kleinbussen ging es am Freitag gleich nach Schulschluß los. Noch war die Stimmung verhalten, einmal, weil sich nicht alle kannten, zum andern machte sich in einem Bus »Seekrankheit« breit. Aber schon bald änderte sich das! Angekommen nach dreieinhalbstündiger Fahrt im Tagungs- und Freizeitheim Klein Schwarzlosen wurden wir herzlich begrüßt von 5 Mädchen aus Stendal und Umgebung und von Elisabeth, der Sozialarbeiterin aus dem Haus.

Jeder hatte erstmal zu tun mit Betten bauen, Schrank einräumen und Haus und Garten »in Besitz nehmen«. Und schon gab es fröhliches Lachen, neugierige Fragen und Gespräche. Bis zur letzten Mahlzeit kümmerten sich jede Menge fleißige Hände die Tische zu decken oder abzuräumen, den Tagesraum zum soundsovielten Male umzugestalten.

Wir Erwachsenen wurden am zweiten Morgen überrascht, indem heinzelmännchenartig ein toller Frühstückstisch noch vor dem Wecken entstand und die Längerschläfer nicht gestört wurden – wir waren sprachlos!

»Papyrus, Lehm und Wüstensand», unser Thema, führte uns nach Ägypten zum Volk Israel, das unter der Herrschaft des Pharaos versklavt, aber mit Gottes Hilfe in die Freiheit geführt wurde. Wie gut, daß kluge Leute schon damals Möglichkeiten fanden, Ereignisse schriftlich festzuhalten. So betätigten auch wir uns mit Begeisterung als Papierschöpfer, -presser und -gestalter.

Wer an den frühen Nachmittagen keine Lust zu wilden Spielen im Freien hatte, konnte sich bei schöner Musik entspannen und eine Gipsmaske anlegen oder selbst gestalten.

Das schwierige Erlernen der Freiheit, die Regeln braucht, um zu gelingen, beschäftigte uns am Sonntag. Das Ergebnis: Die 10 Gebote sind ein Geschenk.

Am Sonntag abend dann ein Passah-Mahl, nachempfunden mit Sederteller und den Fragen der Kinder: »Warum ist diese Nacht so anders als die anderen Nächte?« mit geschmücktem Tisch und vielen Kerzen. Es war für uns beeindruckend, wie ernsthaft alle beteiligt waren.

Tangermünde mit den wunderschönen, restaurierten Fachwerkhäusern, dem Schloß und der großen Kirche mußte natürlich auch noch ein Besuch abgestattet werden. In einer winzigen Gaststätte, die wie eine Schulstube eingerichtet war, wärmten wir uns bei einem Tee auf.

Beim Aufräumen vor der Abfahrt waren unsere Heinzelmännchen wieder total auf Zack!

Aber dann flossen Tränen beim Abschied. Zum Glück gibts Erinnerungsfotos, Telefon, Computer und Briefpapier und den festen Entschluß: Wir sehen uns wieder!

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